Lebensversicherungen: So viel bleibt Ihnen tatsächlich

Versicherungsberater loben oft die Auszahlungssummen von Lebensversicherungen, einschließlich zusätzlicher Gewinnbeteiligungen und Steuervorteile. Allerdings werden ein beträchtlicher Teil der Beiträge für Vertragskosten und Provisionen verwendet. Wir erklären, welche Kosten für Sparer tatsächlich anfallen. Die zusätzlichen Gewinnbeteiligungen von Lebensversicherungen nehmen ab. Dabei war die Lebensversicherung bereits teuer, bevor die Unternehmen ihre Zinsversprechen nicht mehr erfüllen konnten. Anhand eines Beispiels zeigen wir, wie wenig von Ihren Beiträgen übrig bleibt.

1. Provision

Der Berater oder Makler erhält eine Provision von drei bis fünf Prozent der Beitragssumme, die sich aus dem monatlichen Beitrag des Kunden multipliziert mit der Laufzeit in Jahren ergibt.

Beispiel: Der Kunde zahlt monatlich 200 Euro in seine Lebensversicherung ein. Der Vertrag läuft 30 Jahre, die Gesamtsumme beträgt also 72.000 Euro. Bei einer Provision von fünf Prozent erhält der Berater zu Beginn 3.600 Euro.

Allerdings muss der Vermittler einen Teil dieser Provision zurückzahlen, wenn der Kunde innerhalb der ersten fünf Jahre kündigt.

Zusätzlich zur Anfangsprovision erhält der Berater eine Betreuungsprovision von etwa einem Prozent des Jahresbeitrags, in diesem Fall 24 Euro pro Jahr über die gesamte Vertragslaufzeit.

Insgesamt belaufen sich die Kosten für den Vermittler auf 2.880 bis 4.320 Euro.

2. Abschluss- und Vertriebskosten

Die Höhe der Abschlusskosten variiert je nach Versicherungsgesellschaft und liegt in der Regel zwischen 2,2 und 7,5 Prozent der Gesamtbeitragssumme. Diese Kosten müssen von den Versicherern im Beiblatt zur Police angegeben werden. Dabei ist es nicht erforderlich, einzelne Posten wie Produktentwicklung, Konzerngewinn oder Verwaltungskosten gesondert auszuweisen. Es genügt die Angabe der Gesamtsumme.

Die Unterschiede zwischen den einzelnen Versicherungsgesellschaften können erheblich sein, wobei Direktversicherer oft günstiger sind.

Im Gegensatz zu früher werden heute Provisionen und Vertragskosten nicht mehr gleich zu Beginn von den Beiträgen abgezogen. Früher konnte das in den ersten Jahren sogar zu einem Minus führen. Heute werden die Kosten in den ersten fünf Jahren anteilig abgezogen.

Die Abschlusskosten, basierend auf einem Prozentsatz zwischen 2,2 und 7,5 Prozent, liegen im Beispielfall zwischen 1.584 Euro und

3. Fondskosten

Wer eine Police mit Fondsanteil wählt, muss zusätzlich etwa ein Prozent der Fondsperformance als Gebühr bezahlen. Diese Gebühr schmälert jedoch nur die Fondsgewinne und wird nicht auf die gesamte Beitragssumme erhoben.

4. Laufende Vertragskosten

Die Versicherer kassieren auch eine Gebühr für die Verwaltung des Vertrags. Diese schwankt stark je nach Gesellschaft. Nach einem Branchenreport aus dem Jahr 2010 verlangten die Gesellschaften in den Jahren zwischen 2004 und 2008 im Schnitt fünf Prozent. Gut zu wissen: Nach einem neuen Urteil des Bundesgerichtshofs dürfen die Versicherer diese Kosten nicht vollständig einbehalten, wenn
der Kunde vorzeitig kündigt.

5. Kosten für den Todesfallschutz

Eine Kapitallebensversicherung  bleibt im Kern zuerst immer noch ein Risikoschutz und erst danach ein Sparprodukt. Zirka zehn Prozent der Beitragssumme gehen für den Hinterbliebenenschutz drauf.

Kosten für den Hinterbliebenenschutz: 7.200 Euro

6. Geringere Überschussbeteiligung

Nicht nur die genannten Kosten schmälern den Anlageerfolg. Auch die aktuell tatsächlich erzielten Überschussbeteiligungen liegen längst weit unter den Werten, die den Kunden vor Jahren im Beratungsgespräch präsentiert wurden. Im Extremfall darf ein Versicherer die Überschüsse bis auf den zum Vertragszeitpunkt geltenden Garantiezins absenken. Dieser sogenannte Höchstrechnungszins beträgt für Neukunden aktuell nur noch 0,25 Prozent. Außerdem : die Zinsen werden berechnet auf den tatsächlichen Sparbeitrag, der abzüglich der Kosten gesehen werden muss. Für manche Neukunden gibt’s nicht einmal die Beiträge zurück. Die oben genannten Kosten werden – abgesehen von den Provisionen – nicht nur auf die Beiträge selbst, sondern zum Teil auch auf die daraus erwirtschafteten Erträge erhoben.

7. Fazit

Insgesamt zeigen die dargelegten Kostenstrukturen, dass Lebensversicherungen nicht nur Vorteile, sondern auch erhebliche finanzielle Belastungen für die Versicherungsnehmer mit sich bringen. Die hohen Provisionen, Abschluss- und Vertriebskosten, Fondskosten, laufenden Vertragskosten sowie die Auswirkungen auf die Überschussbeteiligung können dazu führen, dass am Ende nur ein geringer Teil der eingezahlten Beiträge tatsächlich für die eigentliche Altersvorsorge oder Hinterbliebenenschutz genutzt wird.

Es ist wichtig, sich vor Vertragsabschluss über alle Kosten im Klaren zu sein und gegebenenfalls alternative Vorsorgestrategien zu prüfen. Transparente Informationen über die tatsächlichen Auszahlungssummen und die langfristigen Renditeaussichten sind entscheidend, um fundierte finanzielle Entscheidungen zu treffen.

Letztendlich sollte jeder Verbraucher vor Vertragsabschluss gründlich prüfen, ob eine Lebensversicherung die beste Wahl für seine individuelle finanzielle Situation ist, oder ob es sinnvollere Alternativen gibt, die weniger von hohen Kosten belastet sind und eine bessere Rendite bieten können.“

8. Alternativen

Im Zuge unserer Beratung legen wir großen Wert darauf, unseren Kunden transparente und kosteneffiziente Lösungen anzubieten, insbesondere vor dem Hintergrund der komplexen Kostenstrukturen und begrenzten Renditen herkömmlicher Lebensversicherungen.

Während Lebensversicherungen oft von hohen Provisionen und umfangreichen Kosten belastet sind, können Edelmetallsparpläne eine überlegenswerte Alternative sein, um langfristig Vermögen aufzubauen. Durch regelmäßige Investitionen in Edelmetalle wie Gold und Silber bieten wir Ihnen nicht nur die Chance auf mögliche Wertsteigerungen, sondern auch eine Absicherung gegen die Unsicherheiten des Finanzmarktes.

Zusätzlich präsentieren wir Ihnen die Option der Rückabwicklung von Lebensversicherungen. Diese alternative Vorgehensweise könnte insbesondere für diejenigen interessant sein, die mit den aktuellen Bedingungen ihrer Lebensversicherung unzufrieden sind. Durch eine Rückabwicklung können Sie Kapital freisetzen und in renditestarke Anlagen wie Edelmetalle umschichten.

Unsere Beratung steht Ihnen zur Verfügung, um Ihre individuelle finanzielle Situation zu besprechen und Ihnen maßgeschneiderte Lösungen anzubieten, die besser zu Ihren langfristigen finanziellen Zielen passen.

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